Tipps zum Kleiderschrankaufräumen
Chaos in Ihrem Kleiderschrank?
Mit diesen 4 Fragen schaffen Sie dauerhaft Ordnung und Übersicht.
Die meisten Menschen tragen nur etwa ein Drittel ihrer gesamten Garderobe.
Die ungenutzten Teile führen zur Unübersichtlichkeit im Kleiderschrank. Nach einem Umzug in eine seniorengerechte Wohnung haben Sie meist weniger Staumöglichkeiten. Aber auch beim Verbleib in der jetzigen Häuslichkeit profitieren Sie von einem leichteren Zugriff und einer Überschaubarkeit in Ihrem Kleiderschrank.
Meist trennen wir uns jedoch ungern von unserer Kleidung. Von Kunden höre ich dann Aussagen wie: „Das war sehr teuer“, „Da hängen Erinnerungen dran“, „Irgendwann passe ich wieder rein“ oder „Intakte Kleidung kann man nicht wegwerfen“.
Das alles sind nachvollziehbare Gründe, dennoch:
Fehlkäufe werden nicht dadurch gerechtfertigt, indem sie jahrelang unbenutzt im Schrank hängen. Denken Sie deshalb nicht daran, wieviel Sie für dieses Kleidungsstück ausgegeben haben. Das liegt in der Vergangenheit und ist jetzt vorbei.
Die Erinnerung kann auch auf anderem Weg erhalten bleiben. Vielleicht möchten Sie sich in diesem besonderen Kleidungsstück fotografieren?
Ist es wirklich realistisch, dass sich Ihre Figur noch einmal so verändern wird? Und was machen Sie dann mit der Kleidung, die Ihnen jetzt passt?
Wenn Sie Ihre intakte Kleidung weitergeben oder spenden, können diese anderen Menschen noch Freude machen und nützlich sein.
Wenn mir aber was nicht lieb, weg damit! Ist mein Prinzip.
Wilhelm Busch
Wie gehen Sie am besten beim Aussortieren vor?
Nehmen Sie zunächst Ihre Kleidung aus Schränken und Kommoden raus und legen sie auf eine große Fläche. Dabei in Kategorien vorgehen: erst die Kleider, dann die Hosen und so weiter.
Entscheiden Sie sich bei jedem Teil mit folgenden Fragen:
1. Gefällt/passt es es mir noch?
Wenn Sie sich unsicher sind, ziehen Sie das entsprechende Teil an und begutachten sich im Spiegel bzw. fotografieren Sie sich. Entsprechen Schnitte, Farben und Material noch Ihrem jetzigen Stil?
Behalten Sie nur die Kleidungsstücke, die Ihnen wirklich stehen. Nur dann werden Sie diese auch regelmäßig tragen.
Tipp: Hilfreich dabei ist auch der objektive Blick einer guten Freundin.
2. Wann haben Sie dieses Kleidungsstück zuletzt getragen?
Falls dies über 12 Monate zurückliegt, gibt es dafür sicherlich einen triftigen Grund und das Teil gehört nicht zu Ihren Lieblingsstücken. Hat sich mittlerweile daran etwas geändert?
3. Passt es noch zu Ihrem jetzigen Lebensstil?
Im Laufe des Lebens verändert sich der Lebensstil, bestimmte Kleidungsstücke werden dann nicht mehr benötigt. Gehören die langen Abendkleider, die umfangreiche Wanderkleidung etc. noch zu Ihrem Leben? Leben Sie jetzt und nicht in Ihrer Vergangenheit.
4. Wie viele Kleidungsstücke brauchen Sie tatsächlich?
Berücksichtigen Sie bitte beim Aussortieren Ihrer jeweiligen Kategorie auch die Anzahl der Teile, die Sie tatsächlich noch brauchen. Viele Menschen neigen dazu, sich immer die gleichen oder ähnlichen Kleidungsstücke zu kaufen. Wenn Sie also stapelweise fast identische blaue Pullover (oder Hosen etc.) haben, beschränken Sie sich auf eine feste Anzahl und behalten Sie nur die schönsten Teile.
Dies gilt insbesondere auch für Unterwäsche. Immer wieder finde ich bei der Durchsicht von Kommoden teils große Mengen an originalverpackter Unterwäsche. Das Aufheben „für später“ ist besonders in der Kriegsgeneration noch sehr verbreitet. Oft begnügen sich (meistens sind es tatsächlich nur die Frauen) meine Kundinnen mit ihrer Alltagswäsche, die teilweise wenig ansehnlich ist.
Meine Empfehlung: Machen Sie einen Rundumschlag bei Ihrer Unterwäsche!
Entsorgen Sie alle Wäscheteile, die aussehen, als hätten sie ihre beste Zeit längst hinter sich. Springen Sie über Ihren Schatten und gönnen sich täglich angenehme und gut sitzende Wäsche! Achten Sie auch darauf, dass keine Träger bei den Bhs einschneiden. Der Tag hat einen ganz anderen Start, wenn wir uns morgens den „Luxus“ passender Unterwäsche gönnen.
Ähnliches gilt auch für die Sockenberge, die sich oft in den Kommoden befinden.
Auch hierbei legen Sie erst einmal alle Socken auf einen Haufen und sortieren dann alle Teile nach Art und Zweck, also z.B. Socken, Kniestrümpfe, Sportsocken. Danach können Sie die einzelnen Kategorien reduzieren. Wählen Sie die neuesten Teile aus, der Rest kann in die Spendenkiste.
Bei der Nachtwäsche kann gleichermaßen vorgegangen werden. Es ist wohl kein Geheimnis, dass wir manchmal im Bett Kleidung tragen, in der wir uns sonst keinem zeigen würden. Auch hier zahlen sich wenige Teile aber aus hoher Qualität gefertigt, aus.
Unser Leben verliert sich in Details…machen wir es uns einfacher.
Thoreau
Ihre Belohnung für`s Aussortieren:
Ein übersichtlicher Kleiderschrank, an dem Sie sich täglich erfreuen werden und weniger Raumbedarf in den Zimmern durch weniger Aufbewahrungsmöbel. Vielleicht entdecken Sie durch die Übersichtlichkeit in Ihrer Kleidung auch neue Kombinationsmöglichkeiten und sparen dadurch Geld für unnötige Neuanschaffungen. Zudem sparen Sie Zeit und Energie und haben eine ausgewählte Garderobe, in der Sie sich wohlfühlen und gut aussehen.
Weniger ist oft so viel mehr.